Landkreis Fulda Künzell: Pfarrkirche St. Antonius
Das Geläute der 1968 errichteten Pfarrkirche besteht aus vier Glocken. Jede Glocke trägt das stilisierte Bild des Kirchenpatrons Sankt Antonius.
In nur fünfmonatiger Bauzeit wurde die neue Antonius-Kirche 1968/69 errichtet und kostete ca. 1.000.000 DM. Zum damaligen Zeitpunkt war dieser moderne Kirchenbau einmalig in der Diözese Fulda. Der Rundbau hat einen Durchmesser von 30 Metern und darüber befindet sich eine freitragende Konstruktion. Als Kern des Baues dient eine Betonschale, die innen und außen verkleidet ist: außen mit einem Halbgranit aus dem Tessin und innen mit einem Jura-Travertin. Der Kirchenraum besitzt keine Fenster. Mit dem gebrochenen Pultdach wird allerdings eine indirekte Lichtführung von der Südseite erreicht.
Das Geläute
Auf Initiative von Pfarrer Willi Schmitt wurde 1999 das bestehende Viergeläute durch zwei Glocken wunderbar melodisch ergänzt. Die Glockenzier wurde von Bildhauer Johannes Kirsch gestaltet. 950 Kilogramm wiegt die größere Glocke, die dem heiligen Josef geweiht ist. Die kleinere, 500 Kilogramm schwere Glocke ist Edith Stein geweiht, der 1942 in Auschwitz ermordeten Karmelitin jüdischer Herkunft.
Jede Glocke trägt zusätzlich das stilisierte Bild des Kirchenpatrons Sankt Antonius. Weihbischof Johannes Kapp hat die neuen Glocken geweiht und zusammen mit Pfarrer Schmitt erstmals angeschlagen. Kapp forderte die Künzeller auf, selbst Glocke zu sein und - als Bote und Stimme Gottes - die Töne von Glaube, Hoffnung, Liebe und Freude weiterzugeben. Der freistehende Glockenturm, der Künzeller Campanile, gehört heute ganz selbstverständlich zum Bild der St. Antonius-Kirche, geplant war er allerdings nicht. Vorgesehen war ein kleiner Glockenträger, an dem offen die Glocken hängen sollten. Dagegen hat sich Heinrich Unterstell intensiv gewehrt.Unterstützt durch großzügige Spenden aus Köln, konnte der Glockenturm errichtet werden. Pfarrer Schmitt ließ ein von allen Seiten sichtbares Kreuz aufrichten.
Von Prof. Dieter Wagner