Kassel Innenstadt: Martinskirche
Die Martinskirche (auch St. Martin) in Kassel ist eine evangelische Pfarrkirche und die Predigtstätte des Bischofs der Evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck. Die gotische Kirche wurde vor 1364 begonnen und 1462 geweiht.
Seit 1524, mit dem Übertritt zum protestantischen Glauben von Landgraf Philipp, ist die Kirche evangelisch. Vom Anfang des 16. Jahrhunderts bis zum Ende des 18. Jahrhunderts wurden hier die hessischen Landgrafen beigesetzt.
1943 wurde die Martinskirche durch Fliegerbomben stark beschädigt, die Langhausgewölbe und -pfeiler stürzten ein. Den Wiederaufbau mit den markanten Türmen von 1954 bis 1958 plante Heinrich Otto Vogel aus Trier.
Das Geläute
Die Martinskirche verfügt über ein klangvolles siebenstimmiges Bronzegeläut, das im Jahre 1961 von der Glockengießerei Rincker in Sinn (Hessen) gegossen wurde. Es erklingt in der Tonfolge g° b° d′ es′ f′ g′ b.
Außerdem gibt es noch eine weitere alte Bronzeglocke, die außer Betrieb ist. Ihre Herkunft ist unbekannt.
- Christusglocke (Osanna), Schlagton: g°, Gewicht: 5.300 kgStifter: Henschelwerke, Südturm
- Vaterunserglocke, b°, 3.100 kg, mehrere große Firmen Kassels, Südturm
- Abendglocke, d', 1.850 kg, einige Gemeindeglieder, Nordturm
- Mittagsglocke, es', 1.550 kg, Landeskreditkasse Kassel, Nordturm
- Taufglocke, f', 1.100 kg, Elektrizitäts-A.G. Mitteldeutschland (EAM), Nordturm
- Morgenglocke, g', 850 kg, Brauerei Kropf, Nordturm
- Abendmahlsglocke, b', 600 kg, Freiherr Waitz von Eschen, Nordturm
- unbekannte Glocke, Südturm