Rheingau-Zaunus-Kreis Idstein-Walsdorf
Walsdorf ist eine kleine Kirchengemeinde im Taunus mit einer Tradition, die bis in die Zeit der Reformation und weit darüber hinaus bis zur ersten urkundlichen Erwähnung im Jahr 774 reicht. In Walsdorf wird 1393 erstmals eine Kirche urkundlich erwähnt.
Der heutige spätgotische Bau stammt aus dem Anfang des 17. Jahrhunderts. Als 1644 bayerische Truppen den Flecken niederbrannten, wurde auch die Kirche ein Raub der Flammen. Von 1652 bis 1663 wurde sie wieder aufgebaut. Die Deckengemälde, dessen Zentrum eine Rosette bildet mit Hinweisen auf Martin Luthers "Kleiner Katechismus", schuf Veit Graf im Jahre 1660. Die Barockmalerei an Orgel und Emporen, die ebenfalls bei der Restauration der Kirche von 1966 bis 1970 wieder freigelegt wurde, stammt aus dem 17. und 18. Jahrhundert.
Die Kreuzigungsgruppe, die Kanzel und das Abendmahlsgerät sind Schenkungen von Walsdorfer Bürgern und stammen aus dem 17. und 18. Jahrhundert. Die jetzige Orgel wurde 1858 angeschafft. Die bunten Glasfenster im Chor wurden im Jahre 1803 von dem Wiesbadener Glasmaler Centner gemalt. Gestiftet wurden sie von Hermann Düssel. 1540 wird Walsdorf lutherisch und erhält einen eigenen Pfarrer. Bis heute ist Walsdorf überwiegend evangelisch. 1993 erhält die Kirche im Rahmen des Festes "600 Jahre kirchliches Leben" den Namen "Christuskirche"
Die Kirche ist Mittwochs von 14.00 bis 18.00 Uhr geöffnet.
Der massige Westturm, der früher wohl Teil der Stadtbefestigung war stammt etwa aus dem 14. Jahrhundert.
Die Glocken
Die ersten Glocken der Kirche verschmolzen in dem Brand von 1644, danach wurden zwei neue angeschafft, die aber ebenfalls "verunglückten". Die heutigen Glocken des dreistimmigen Geläutes sind zu verschiedenen Zeiten gegossen worden.
Die kleinste Glocke, die "Vaterunserglocke", wurde 1716, die mittlere, die "11Uhr und Feierabendglocke" 1746 oder 1763 gegossen.
Die mittlere trägt den Spruch:
"Steh fest im Sturm der Zeit
Gesegnet sei dein Leid
Denk an die Ewigkeit."
Die dritte, die große Glocke wurde 1920 gegossen und hat folgenden Text:
"In eiserner Zeit
Dem Herren geweiht
Uns zur Seligkeit."
Von Arnold Werner (Küster)