Odenwaldkreis Hesseneck-Schöllenbach: Ev. Kirche
Die Kirche in Schöllenbach, die unter dem Erbacher Schenken Philipp IV. erbaut wurde, wurde 1465 geweiht. Die Quellkirche entwickelte sich zu einer gut besuchten Marien-Wallfahrtsstätte.
Im 18. Jahrhundert wurde das stark verfallene Langhaus bis auf das Portal abgetragen. Im Jahre 1782 wurde der Chor verschlossen, der heute den Kirchenraum bildet.
Im Dachreiter der Kirche zu Schöllenbach hing zunächst nur eine Glocke. Als man 1905 eine zweite Glocke anschaffte, sollte ein größerer Dachreiter gebaut werden. Der Denkmalpfleger wollte aber, dass der alte Dachreiter erhalten blieb. So veränderte man diesen so, dass beide Glocken darin Platz fanden.
Am 30. Juli 1917 wurde die größere der beiden Schöllenbacher Kirchenglocken vom Turm abgenommen und der Heeresverwaltung zur Verfügung gestellt. Zimmermann Jakob Ihrig II zu Schöllenbach besorgte die Abnahme und Verbringung an die Sammelstelle zu Erbach. Für die 120 kg wiegende Glocke wurden 504 Mark vergütet.
Nach dem I. Weltkrieg wurde eine neue Glocke beschafft. Diese wog 135 kg und wurde am 31.3.1942 für "kriegswichtige Zwecke" abgeliefert. Inschrift auf ihr: "Ehre sei Gott in der Höhe". 1954 war man endlich wieder in der Lage, die Mittel für eine neue Glocke aufzubringen.
Derzeit hängen 2 Glocken im Turm der Kirche zu Schöllenbach. Jedoch wurde am 12. Februar 1968 unter Vorsitz von Pfarrer Köpp beschlossen, elektrische Läuteanlagen anzuschaffen, da das Läuten mit der Hand für die Küster beschwerlich und zeitaufwendig ist.
Von Dieter Borck