Waldeck-Frankenberg Bad Arolsen: Ev. Stadtkirche
Die barocke Stadtkirche steht unweit des Bad Arolser Schlosses. Ihr Grundstein wurde im Jahr 1735 gelegt.
Der Innenraum der Stadtkirche stellt einen für damalige Zeiten "modernen" rechteckigen weiten Saal mit Chorabschluss und Kreuzarmen nach Süden und Norden dar. Der Entwurf für diese Kirche stammt vom Erbauer des Residenzschlosses Julius Ludwig Rothweil. Auffällig ist, dass die Kirche mit ihrem Altar nach Westen statt nach Osten ausgerichtet ist. Damit wurde sie der barocken Symmetrie der Stadt Arolsen angepasst. Statt des Altares finden wir deshalb nach Osten hin den Turm mit dem Haupteingang zur Schlossstraße. In ihm hängen die seit 1948 wiederbeschafften Glocken mit den Inschriften: "Ehre sei Gott in der Höhe - und Frieden auf Erden - und den Menschen ein Wohlgefallen."
Innenausstattung im Stil des Rokoko
Wegen der späten Vollendung des Bauwerkes im Jahr 1787 (52 Jahre Bauzeit) ist die Innenausstattung im Stil des Rokoko ausgeführt.
Von Christian Daniel Rauch befinden sich in der Nische gegenüber dem Südeingang auch drei weiße Marmorfiguren, die die christlichen Tugenden Liebe, Hoffnung, Glaube darstellen. Rauch hat sie 1850 seiner Geburtsstadt geschenkt.
Der Altartisch aus Holz wurde 1786 von Wilhelm Kaulbach, dem Vater des gleichnamigen Malers, ebenso wie die Kanzel und die Seitenwangen des Lesepults und des Gestühls in Rokokoart gearbeitet.
Orgelprospekt von Hofbildhauer Markus Christoph Krau
Über der Orgelempore erhebt sich in reicher Rokokoausführung der weißgold gestrichene Orgelprospekt, von Hofbildhauer Markus Christoph Krau 1782 geschaffen, mit gleichmäßig angebrachten einzelnen Pfeifentürmchen für die einzelnen Register, unter denen das höchste in der Bekrönung das Arolser Stadtwappen zeigt: "Das Auge Gottes über dem A" = Arolsen; "auf dem Waldeckischen Stern" - im Lande Waldeck befindlich. Das Orgelwerk selbst wurde 1973 neu von der Orgelwerkstatt Noeske aus Rotenburg a. d. Fulda gebaut und umfasst 37 Register.