Was Großmutter schon wusste Die besten Hausmittel
Ob Erkältung, Kopf- oder Magenschmerzen: Wer krank ist, muss nicht immer gleich zu Mitteln aus der Apotheke greifen. Wir haben bewährte Hausmittel gesammelt.
Kopf
Wer unter leichten Kopfschmerzen leidet, dem helfen sanfte Kopfmassagen oder ruhige Musik. Sie bringen Entspannung für den gestressten Schädel. Helfen können auch Kompressen mit 10-prozentigem Pfefferminzöl - vor allem bei Spannungskopfschmerzen. Das Öl auf Stirn und Schläfe auftragen und sanft massieren. Nach 15 Minuten sollte die Wirkung einsetzen. Pfefferminzöl ist für Kinder über sechs Jahren geeignet. Ständige Kopfschmerzen sollte man nicht auf die leichte Schulter nehmen. Wer unter Migräne leidet, plötzliche Schmerzattacken hat, die länger oder stärker ausfallen als üblich, oder wegen der Kopfschmerzen weder abschalten noch den Alltag bewältigen kann, der solte einen Arzt aufsuchen. Wichtig: Kopfschmerzen möglichst beim Aufkommen sofort bekämpfen. Denn hat sich der Schmerz erst einmal festgesetzt, dann wird es schwierig, ihn wieder loszuwerden.
Gegen Ohrenschmerzen helfen Zwiebelwickel: Schneiden Sie eine Zwiebel klein und wickeln Sie diese in ein Baumwolltuch. Legen Sie sich diese auf das schmerzende Ohr, am besten über Nacht.
Mund/Zähne
Gegen Zahnschmerzen kann man als Akuthilfe Gewürznelken kauen oder lutschen. Es hilft auch Nelkenöl aus der Apotheke: den schmerzenden Zahn mit einem Wattestäbchen betupfen. Achtung: Das kann leicht brennen. Wer aber richtige Zahnschmerzen hat, sollte möglichst schnell zum Zahnarzt gehen.
Die Bläschen in der Mundhöhle sind zwar klein, aber wer schon einmal eine Aphte hatte, der weiß, wie unangenehm das ist. Was hilft, ist eine Kamillentinktur. Hierfür 20 g Kamillenblüten mit 100 ml 70%igen Alkohol aus der Apotheke bedecken. Einige Tage ziehen und abseihen. Die Tinktur mit abgekochtem Wasser im Verhältnis 1 zu 5 verdünnen. Damit mehrmals täglich den Mund ausspülen.
Erkältungssymptome und Fieber
Gegen Reizhusten hilft Zwiebel mit Honig. Dafür zwei mittelgroße Zwiebeln kleinschneiden, in ein Glas geben und mit cirka drei Esslöffeln Honig bedecken. Die Zwiebelmasse umrühren und 2 bis 3 Stunden ziehen lassen. Die Zwiebel-Honig-Masse durch ein Sieb pressen und den gewonnen Saft in ein Schraubglas geben. Im Kühlschrank hält sich der Saft cirka zwei Tage. Mehrmals täglich ein bis zwei Teelöffel von dem Saft einnehmen. Achtung: Honig ist nicht für Kinder unter zwölf Monaten geeignet.
Nervige Halsschmerzen lassen sich mit einer Gurgellösung bekämpfen. Hierfür zwei bis dreimal am Tag einen halben Teelöffel Salz und einen halben Teelöffel Backpulver in einem halben Glas mit warmem Wasser auflösen und gurgeln.
Kartoffelwickel helfen bei Husten und Bronchitis: Kartoffeln mit Schale kochen und mit einer Gabel zerdrücken. Den Kartoffelbrei in eine alte Leinenwindel geben und noch mal ein dünne Handtuch drum herum wickeln. Abwarten, bis der Wickel etwas abgekühlt ist und auf die Brust legen.
Was auch hilft ist Meerettich-Honig: Ein walnussgroßes Stück Meerrettich von der Wurzel abschneiden, waschen, schälen und reiben. In ein Glas geben und zwei Esslöffel Honig hinzufügen. Ziehen lassen. Den Meerrettich-Honig mehrmals am Tag einnehmen.
Gegen Halsschmerzen helfen heiße Kartoffelwickel. Kochen Sie fünf Kartoffeln und legen Sie diese in ein Tuch. Zerdrücken und ein Halstuch daraus binden. Lindernd ist auch: Gurgeln mit Salzwasser oder das Lutschen von Eiswürfeln. Viele Menschen schwören auf Salbei: egal ob als Tee oder als Bonbon, Salbei hat eine desinfizierende Wirkung und beruhigt den Hals.
Bei Fieber helfen Wadenwickel. Hierfür eine Schüssel mit Wasser füllen (bei Kindern handwarmes Wasser, bei Erwachsenen ruhig kalt aus der Leitung), wer mag, kann einen Spritzer Zitrone hinzufügen. Tücher ins Wasser legen, auswringen und um die Wade wickeln. Ein trockenes Tuch drum herum wickeln. Den Fieberpatienten gut zudecken. Achtung: Wenn Füße, Unterschenkel oder Beine kalt werden, den Wickel sofort lösen.
Nacken und Rücken
Wärme ist das A und O bei Nackenschmerzen und Verspannungen. Linderung bringt ein Kirschkernkissen oder ein mit Heublumen gefüllter Baumwollbeutel. Letzterer wird über Wasserdampf auf etwa 60 Grad Celsius erwärmt und auf die schmerzende Stelle gelegt, danach mit einem Tuch abdeckent. Der Baumwollbeutel mit den Heublumen kann man zwei- bis dreimal wieder verwenden. Achtung: Beides nicht zu heiß werden lassen.
Bauch
Wer unter Blähungen leidet, der braucht vor allem eins: Wärme. Gut ist nicht nur eine Wärmflasche, sondern auch Suppen oder Tees. Bewegung hilft, den geblähten Bauch wieder zu entspannen.
Wollen Sie etwas gegen Sodbrennen tun, wählen Sie den richtigen Tee aus: Kümmeltee, Fencheltee oder Kamillentee sind zu empfehlen. Vermeiden Sie Rauchen, den Verzehr süßer, fettiger oder scharfer Speisen, Alkohol, hastiges Essen, Stress oder Übergewicht. Im Liegen kann die Magensäure leicht in die Speiseröhre aufsteigen und Sodbrennen verursachen. Betten Sie sich mit dem Oberkörper etwas höher, das hilft.
Gegen Durchfall helfen gekochte Karotten oder schon braun gewordene Äpfel und Bananen. Bei Äpfeln entzieht das enthaltene Pektin die Giftstoffe im Körper. Man sollte allerdings zunächst testen, ob die Äpfel verdaut werden und nicht mehr als zwei bis drei täglich zu sich nehmen.
Flohsamen hilft gegen Verstopfung. Hierfür ein bis zwei TL des unzerkleinerten Samens in einem Glas Wasser vorquellen lassen und - ganz wichtig - mit weiterer Flüssigkeit einnehmen. Die Wirkung setzt langsam ein. Wichtig: Viel Trinken, mindestens zwei Liter, sonst droht ein Darmverschluss. Achtung: Flohsamen eignet sich NICHT für Kinder unter zwölf Jahren. Manche Menschen reagieren mit Blähungen und Völlegefühl. Außerdem helfen über Nacht eigeweichte Trockenpflaumen (Pflaumenwasser trinken!), Feigen und Sauerkraut.
Eine Rollkur ist eine effektive und bewährte Methode gegen Magenbeschwerden. Starken Kamillentee kochen. Dazu zehn Teelöffel Kamille pro Liter Tee nehmen. Trinken Sie einen Liter des lauwarmen Tees auf leeren Magen. Danach legen Sie sich für je fünf Minuten auf den Rücken, dann auf die linke Seite, dann auf die rechte Seite. Zum Schluss legen Sie sich auf den Bauch. So kommt die gesamte Magenschleimhaut mit dem Kamillentee in Berührung. Kamille wirkt entzündungshemmend, antiseptisch, krampflösend und blähungslindernd. Die Rollkur sollte mindestens zwei Mal am Tag durchgeführt werden. Da es sich um eine Akutmaßnahme handelt, reichen drei Tage. Falls dann noch immer keine Besserung eintritt, sollte ein Arzt aufgesucht werden.
Beine
Restless legs: Wenn nachts die Beine kribbeln helfen meist einfache Mittel. Versuchen Sie, auf Kaffee und Alkohol zu verzichten. Auch ein kaltes Fußbad vor dem Schlafengehen kann helfen. Beruhigend wirkt auch ein später Spaziergang mit anschließenden Dehnübungen. Magnesium hilft gegen das unangenehme Gefühl. Bei Gelenkschmerzen hilft Quark - er kühlt und lindert den Schmerz.
Sendung: hr4, hr4 - Britta am Vormittag, 30.10.2020, 10:00 Uhr