Gefährliche Krankheitsüberträger Schutz vor Zecken
Der Stich einer Zecke kann böse Folgen haben: Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) und die Borreliose sind mögliche Erkrankungen. Wie man sich selbst und den eigenen Garten vor den fiesen Blutsaugern schützen kann, erfahren Sie hier.
Zeckenstiche sind nicht ohne: Die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) kann eine lebensgefährliche Hirnhautentzündung auslösen. Die Borreliose bringt rheumaartige Beschwerden mit sich. Gegen FSME kann man sich impfen lassen. Gegen Borreliose ist dagegen noch kein Kraut gewachsen. Der sicherste Schutz vor diesen Erkrankungen ist der Schutz vor dem Zeckenstich.
Zecken lieben es feucht – auch im Garten
Zecken im Garten sind keine Seltenheit. Besonders betroffen sind Gärten – auf dem Land UND in der Stadt – neben einem verwilderten Grundstück und in Wald- oder Parknähe. Auch dichte Bodendecker wie z.B. Efeu bieten Zecken den perfekten Lebensraum: denn Zecken lieben es feucht. Wer regelmäßig Tiere wie Mäuse, Spitzmäuse, Igel, Eichhörnchen, Vögel, Füchse, Marder, oder sogar Rehwild im Garten hat, der muss mit Zecken rechnen. Denn die vollgesogenen Zecken lassen sich im Garten fallen.
Diesen Garten mögen Zecken nicht
Zecken ist es ziemlich egal, unter welchem Busch oder Strauch sie liegen. Sie wollen Blut. Zecken sind in unseren Gärten überall da, wo sie einen Wirt erwarten. Das heißt, wo Mäuse und Ratten sind, sind auch Zecken. Daher sollte man diese Tiere aus dem Garten fernhalten – und ihnen keine Nahrung bieten. Das bedeutet: Keine Essensreste auf den Kompost werfen und das Vogelhäuschen aus dem Winter mit eventuellen Körnerresten aus dem Garten verbannen.
Den Garten nach Zecken absuchen - So geht das
Vor allem wo Babys und Kinder auf dem Rasen krabbeln und spielen sollte man den Garten regelmäßig nach Zecken absuchen.
Zecken sind übrigens nicht erst im Frühjahr aktiv, warnt die Expertin: "Die waren schon im Januar aktiv. Ab acht Grad suchen die sich eine Blutmahlzeit."
Kleidung kontrollieren und bei 60 Grad waschen
Zecken können sich auf allen textilen Oberflächen festhalten und bewegen. Sitzen sie einmal auf einem Hosenbein, dann suchen sie so lange, bis sie eine freie Hautstelle gefunden haben. Langärmelige Kleidung und lange Hosen geben uns Menschen mehr Zeit, die krabbelnden Viecher rechtzeitig zu entdecken und vor dem Festbeißen zu entfernen. Auf heller Kleidung sind Zecken besser zu erkennen als auf dunkler. Wer auf Nummer sicher gehen möchte und vermeiden will, dass sich Zecken in Kleidungsfalten verstecken, der sollte die getragene Kleidung wenn möglich sofort bei mindestens 60°C waschen oder im Trockner auf 60°C erhitzen. Achtung: Eine Zecke kommt selten allein. Nach einem Stich solte man die Kleidung und die gesamte Haut möglichst bald gründlich auf weitere Zecken absuchen.
Anti-Zeckensprays bieten keinen 100-prozentigen Schutz
Schutzmaßnahmen wie Anti-Zeckensprays können helfen und vorbeugen. Die Zecken-Expertin aus Reinheim würde sich allein darauf aber nie verlassen: "Diese Sprays wirken in der Regel nur die Hälfte der Zeit, die drauf steht." Der beste Schutz gegen die fiesen Biester: Sich nach dem Spaziergang gründlich absuchen! Vor allem bevorzuge Stichstellen wie zum Beispiel Haaransatz, Ohren, Hals, Achseln, Ellenbeuge, Bauchnabel, Genitalbereich oder Kniekehlen.
Hilfsmittel zur Zeckenentfernung
Weil sich die Zecke mit den Widerhaken ihres Stechapparates fest in der Haut verankert lassen sie sich am besten mit Hilfsmitteln entfernen. Wichtig: Sie sollten sich vorher mit der Anwendung vertraut machen und sich die Anwendung ggf. beim Kauf in der Apotheke erklären lassen.
Pinzette
Die Zecke so hautnah wie möglich packen und dann kontrolliert, nicht ruckartig, herausziehen.
Zeckenzange
Die Zeckenzange um die Zecke legen und mit der geschlossenen Zange immer wieder um ihre eigene Achse drehen, bis sie loslässt.
Zeckenkarte
Eine Zeckenkarte hat einen V-förmigen Ausschnitt, hiermit die Zecke greifen und langsam herausschieben oder -hebeln.
Sendung: hr4, hr4 - Britta am Vormittag, 15.04.2010, 10:00 Uhr