Die Lage in Hessen Sie krabbeln wieder - Zecken

Die steigenden Temperaturen lassen die kleinen Blutsauger wieder munter werden. Unser Experte Dr. Berthold Langenhorst vom NABU weiß, wie es gegenwärtig in Hessen aussieht und auf was man achten sollte.

Gemeiner Holzbock
Der Gemeine Holzbock ist in ganz Hessen zu finden. Bild © Imago Images
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In Hessen, so Berthold Langenhorst, ist vor allem der Gemeine Holzbock (lat. Ixodes ricinus) am häufigsten in ganz Hessen anzutreffen. Er mag Laub- und Mischwälder, aber auch in Parks und Hecken fühlt er sich wohl. Bei Temperaturen ab etwa 5 bis 7 Grad wird der Holzbock aktiv. Beim Stich kann er Lymeborreliose und die Frühsommer-Meningoenzephalitis (FSME) auf den Menschen übertragen. Das Weibchen ist übrigens größer als das Männchen.

Dr. Berthold Langenhorst von NABU
Dr. Berthold Langenhorst, Geschäftsführer Kommunikation beim NABU Landesverband Hessen e.V. Bild © Andreas Laemmel

In Südhessen ist inzwischen die Auwaldzecke (lat. Dermacentor reticulatus) auch weiter verbreitet. Wie der Name schon sagt, mag sie Auwälder, Moore und feuchte Wiesen. Das Weibchen ist noch größer als das Holzbock-Weibchen: Vollgesogen kann die Zecke eine Größe von bis zu 1,6 cm erreichen.

Auwaldzecke ist nicht ohne

Die Auwaldzecke, auch Winterzecke genannt, ist besonders für Tiere gefährlich. Sie kann Hundemalaria, Pferdepiroplasmose und Hasenpest beim Stich übertragen. Außerdem kann sie auch den Menschen mit Q-Fiber anstecken. Q-Fiber-Erkrankungen sind meldepflichtig.

Auwaldzecke auf einem Blatt
In Südhessen wird die Auwaldzecke immer mehr heimisch. Bild © Imago Images

Wer also mit seinem Hund in einem entsprechenden Gebiet unterwegs war, sollte ihn später gut absuchen. Verhält sich der Vierbeiner in den Tagen ungewöhnlich passiv, frisst wenig, dann, so Berthold Langenhorst, sollte man umgehend einen Tierarzt aufsuchen. Es könnte eine Infektion mit der Hundemalaria bestehen.

Duftstoffe bieten bedingten Schutz

Die weit verbreitete Meinung, dass Zecken ihre Opfer anspringen, ist falsch. Dafür sehen sie zu schlecht. Die Zecken sitzen meist an Grashalmen und lassen sich von Mensch und Tier abstreifen. Dann suchen sie sich einen Platz zum Saugen.

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Um sich vor ihnen zu schützen, kann man mit Duftstoffen arbeiten - entweder mit ätherischen Ölen oder speziellen Duftmitteln aus dem Handel. Allerdings, so Berthold Langenhorst, hält die Wirkung nicht lange an. Das Absuchen nach Zecken bleibt also die sicherste Methode.

Mit Zeckenzange entfernen

Haben sich Mensch oder Hund doch eine Zecke eingefangen, so ist sie als kleines schwarzes Knöpfchen auf der Haut zu erkennen, das sich auch bewegt. Zum sicheren Entfernen rät unser Experte zur Zeckenzange. Damit werden die gefährlichen Sauger dann ruckartig aus der Haut gezogen. Andere Mittel hält Berthold Langenhorst für ungeeignet.

Zecke in einer Zeckenzange
Berthold Langenhorst rät, Zecken mit einer solchen Zeckenzange zu entfernen. Bild © Imago Images
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Sendung: hr4, hr4 - Mein Morgen in Hessen, 28.03.2023, 06:00 Uhr

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Quelle: hr4