Kein Verzicht auf Süßes Alternativen zu Zucker
Er hat einen schlechten Ruf und gilt als ungesund: Zucker. Angeblich gibt es gesunde Alternativen, wenn man mal wieder Lust auf etwas Süßes hat. Wir stellen Ihnen fünf vor.
Dicksäfte
Die bekanntesten Dicksäfte werden aus dem Saft von Äpfeln, Birnen, Trauben oder Agaven hergestellt. Durch ein Vakuumverfahren wird der Saft zu einem dickflüssigem Sirup konzentriert. Dieser ist weniger verarbeitet als Haushaltszucker, deshalb bleiben auch Vitamine, Mineralstoffe, Spurenelemente und teilweise sekundäre Pflanzenstoffe erhalten. 100 Gramm Dicksäfte süßen ungefähr so viel wie 125 Gramm Haushaltszucker.
Jedoch sollten insbesondere Diabetiker Dicksäfte sparsam verwenden, da sie sehr viel Fruktose enthalten und somit den Blutzuckerspiegel ansteigen lassen. Außerdem bekommen manche Menschen beim Verzehr großer Mengen Verdauungsprobleme.
Ahornsirup
Für Ahornsirup wird der Saft des kanadischen Zuckerahorns eingedickt. Dieser wird so lange gekocht, bis das Wasser vollständig verdampft ist und ein fast 65-prozentiges Zuckerkonzentrat übrig bleibt. Ahornsirup enthält Calcium, Kalium, Eisen, Phosphor und Eiweiß. Er enthält mehr Mineralstoffe als Honig. Der Hauptzuckeranteil bei Ahornsirup besteht aus Saccharose, damit ist er gesünder als Haushaltszucker. Doch als wirklich gesund kann man ihn auch nicht bezeichnen.
Kokosblütenzucker
Der Kokosblütenzucker wird aus dem Saft der Kokosblüte gewonnen, indem der Saft zuerst zu einem dickflüssigen Sirup eingekocht wird und dieser so lange weiter erwärmt wird, bis der Zucker auskristallisiert. Anschließend wird er noch gemahlen. Der Kokosblütenzucker schmeckt nach Karamell. Sein Fructoseanteil ist sehr gering und er hat auch einen niedrigeren glykämischen Index als Haushaltszucker. Er enthält zudem mehr Vitamine und Mineralien. Deshalb gilt Kokosblütenzucker als relativ gesund.
Allerdings ist sein Kilopreis von 20 bis 40 Euro nicht gerade günstig. Kokosblütenzucker schmeckt weniger süß.
Stevia
Stevia ist in den letzten Jahren immer beliebter geworden, da es keine Kalorien enthält und den Insulinstoffwechsel nicht beeinflusst. Deshalb ist das Süßungsmittel auch für Diabetiker geeignet. Stevia schmeckt bis zu 300-mal süßer als Haushaltszucker. Der Geschmack ist leicht bitter oder lakritzartig.
Allerdings ist es kein Naturprodukt, denn das Steviolglycosid-Gemisch wird durch ein chemisches Verfahren aus den Blättern der Stevia-Pflanze gelöst. Deshalb darf Stevia auch nicht in Bioprodukten verwendet werden. Die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit warnt vor einer Überdosierung des Süßungsmittels. Lediglich 4 mg Steviolglycosid pro Kilogramm Körpergewicht gelten als unbedenklich.
Xylit
Xylit besteht aus dem Zuckeraustauschstoff Xylitol, der sich in vielen Pflanzen finden lässt und ein organischer Zuckeralkohol ist. Er wird auch Birkenzucker genannt, da er ursprünglich aus finnischem Birkenholz gewonnen wurde. Xylit schmeckt genauso süß wie Haushaltszucker, hat allerdings 40 Prozent weniger Kalorien. Erste Studien weisen darauf hin, dass das Süßungsmittel vor Karies schützen kann.
Allerdings weist die Europäische Behörde für Lebensmittelsicherheit darauf hin, dass größere Mengen blähend und abführend wirken können. Zudem kostet Xylit etwa 10-mal mehr als Haushaltszucker und kann nur in Apotheken und Internet-Shops gekauft werden.
Sendung: hr4, hr4 - Britta am Vormittag, 04.02.2021, 10:00 Uhr
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